Physiotherapie für Tiere???

 

Warum das denn? - wird manch einer erst einmal fragen.

 

 

Auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich, auf den zweiten jedoch völlig logisch - und in manchen Ländern schon seit vielen Jahren selbstverständlich:

Warum sollte der Hund - bei gleichen Beschwerden des Bewegungsapparates wie auch wir sie haben - nicht ebenfalls Hilfe benötigen?

 

Verpannungen z.B., entstanden durch falsche Belastung auf Grund von Beschwerden, sind schnell da, verschwinden aber in den wenigsten Fällen von alleine wieder.

Und jeder weiß, wie schmerzhaft und lästig solche sind.

Leider verlagern sich diese Schmerzen vom ursprünglichen Schmerzgeschehen durch die eingenommene Schonhaltung in andere Bereiche.

 

Was passiert: auf der geschonten Seite baut sich Muskulatur ab, verkürzt unter Umständen, da die entsprechende Gliedmaße nicht mehr in vollem Ausmaß bewegt wird, auf der stattdessen um so mehr belasteten Seite verspannt die Muskulatur, bei einem Vierbeiner anschließend dann auch noch der Rücken.

 

 

Nicht immer sind es unbedingt Lahmheiten, an welchen sich Probleme oder Schmerzen des Hundes zeigen. Gerade bei Sporthunden! sind es oft subtile Probleme

Oft lassen sich bei den Patienten Veränderungen im Gangbild beobachten.

- Asymmetrische Bewegungen im Beckenbereich,

- eine wenig schwingende Rückenlinie,

- Rutenschiefhaltung,

- geringgradige Kopfschiefhaltungen,

- diagonaler Gang oder Passgang

sind nur einige der möglichen Auffälligkeiten.

 

Dies wird in dem Artikel "Chiropraktik beim Sporthund" von Johanna Reinhardt im Rahmen einer Untersuchung festgestellt.

 

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0034-1383425.pdf

 

 

Ist ihr Tier verletzt, geht plötzlich lahm oder hat sich eine Zerrung geholt ist der Schrecken erst einmal groß. Schnell stellen Sie Ihr Tier dem Tierarzt vor, so dass es gut versorgt wird, im schlimmsten Fall muss es sogar operiert werden.

Als Tierhalter sind Sie dann in großer Sorge und wünschen sich, dass Ihr Tier schnell wieder gesund wird und möglichst keine bleibenden Schäden beibehält.
Oft ist das – trotz aller guter Versorgung – jedoch schwierig. Ein Hund z. B., der ein Bein in Gips hat, unter Schmerzen oder Lahmheit leidet, kann sich nicht mehr normal bewegen und darf es möglicherweise auch gar nicht. Die Folgen sind eine Reduzierung der Muskelmasse, unphysiologische Beanspruchung des Bewegungsapparates und mangelnde Durchblutung in der erkrankten Gliedmaße.

Auch Nervenlähmungen führen in der Regel zu einer lokalisierten Muskelatrophie, die so hochgradig sein kann, dass selbst nach Wiederherstellung der funktionellen Verbindung nur noch eine begrenzte Anzahl von Muskelfasern vorhanden ist.

In solchen Fällen, aber auch bei vielen anderen Erkrankungen kann die Tier-Physiotherapie helfen.

 

Und die Kosten?  Eine physiotherapeutische Behandlung von einigen wenigen Wochen kommt den Besitzer auf Dauer gesehen wahrscheinlich günstiger, als über Monate oder dauerhaft Schmerzmedikamente geben zu müssen (die zudem meist Nebenwirkungen haben).

 

Lesen Sie hierzu auch den informativen Bericht im "Tiermedizin-Portal":

 

Krankengymnastik (Physiotherapie) bei Tieren    

 

oder den Artikel des Dogs Magazin über die Wichtigkeit der Physiotherapie für Tiere:

 

http://www.dogs-magazin.de/gesundheit/physiotherapie fuer hunde